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== Aufklärung (etwa 1720–1780) ==
 
{{Hauptartikel|Aufklärung (Literatur)}}
 
Bereits im Jahr 1687 hielt [[Christian Thomasius]], der „Vater der deutschen [[Aufklärung]]“, seine Vorlesungen in Deutsch statt Latein. Bekannte Philosophen dieser Zeit, der Frühaufklärung, waren [[Christian Wolff (Philosoph)|Christian Wolff]] und [[Gottfried Wilhelm Leibniz]]. Der wichtigste literarische Autor der Frühaufklärung war sicher [[Christian Fürchtegott Gellert]] (1715–1769) mit seinen Fabeln. Die bedeutendste Figur im literarischen Leben aber war [[Johann Christoph Gottsched]] (1700–1766). Wegweisend waren seine theoretischen Schriften, vor allem der „[[Versuch einer critischen Dichtkunst]]“ (1730), sein literarisches Werk ist dagegen zweitrangig. In der „Dichtkunst“, einer normativen Poetik, orientierte er sich am klassischen französischen Drama und behielt die [[Ständeklausel]] bei, also die Regel, im Drama nur Schicksale adliger Personen darzustellen und das Bürgertum nur in der Komödie zu thematisieren. Dagegen polemisierten die Schweizer [[Johann Jakob Bodmer]] und [[Johann Jakob Breitinger (Philologe)|Johann Jakob Breitinger]], die das rationale Moment überbewertet sahen.
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== Sturm und Drang (etwa 1767–1785) ==
{{Hauptartikel|Sturm und Drang}}
Die jugendliche Reaktion auf die Aufklärung, die als einengend und gefühlskalt empfunden wurde, war die kurze Periode des „[[Sturm und Drang]]“. Die meist jungen Männer, die gegen jede Form von Tyrannei waren, wollten auch in künstlerischen Dingen keine Bevormundung. Ein „Genie“, so die Idee, muss sich nicht an Regeln halten. Sie schrieben über die Probleme, die sie beschäftigten, und gaben dem Hier-und-Jetzt den Vorzug vor der Antike.
 
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== Weimarer Klassik (etwa 1772–1805) ==
[[Bild:Christoph Martin Wieland by Jagemann 1805.jpg|thumb|Wieland um 1805]]
 
{{Hauptartikel|Weimarer Klassik}}
 
Der Beginn der Weimarer Klassik wird oft mit dem Eintreffen [[Christoph Martin Wieland]]s 1772 in Weimar angesetzt, des Ersten aus dem namengebenden „Weimarer Viergestirn“: ''Wieland - [[Herder]] - [[Johann Wolfgang Goethe|Goethe]] - [[Friedrich Schiller|Schiller]]''. Oft wird sie enger gefasst und nur auf ‚Goethe und Schiller‘ bezogen und dann entsprechend später datiert. Ihr Ende mit Schillers Tod (1805) ist auch nur ein Anhaltsdatum. Alle Vier orientierten sich entgegen bzw. nach einer [[Sturm und Drang|Sturm-und-Drang]]-Phase an [[Humanismus|humanistischen]] Idealen, teilweise unter [[Klassizismus|klassizistischer]] Verwendung antiker Themen und Muster. „Klassik“ selbst ist eine positiv wertende Bezeichnung für diese Epoche.
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== Romantik (etwa 1799–1835) ==
 
{{Hauptartikel|Romantik}}
 
Die Epoche der Romantik wird meist in ''Frühromantik'', ''Hochromantik'', ''Spätromantik'' und ''Nachromantik'' unterteilt; im Einzelnen ist es jedoch nicht ganz einfach, zeitliche und personelle Abgrenzungen vorzunehmen.
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== Biedermeier (etwa 1830–1850) und Vormärz (etwa 1840–1850) ==
 
{{Hauptartikel|Literatur der Restaurationsepoche}}
 
Die literarischen Strömungen zwischen der „Kunstperiode“ von Klassik und Romantik einerseits und dem bürgerlichen Realismus andererseits lassen sich nicht unter einen einzigen Epochenbegriff subsumieren. Man bedient sich der historischen oder kunstgeschichtlichen Begriffe des [[Biedermeier]] und [[Vormärz]].
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== Poetischer Realismus (1848–1890) ==
[[Datei:Kurzbio fontane05.jpg|thumb|Theodor Fontane]]
 
{{Hauptartikel|Bürgerlicher Realismus}}
 
Im poetischen oder [[Bürgerlicher Realismus|bürgerlichen Realismus]] mieden die Autoren die großen gesellschaftspolitischen Probleme und wandten sich der engeren, lokalen Heimat mit ihrer Landschaft und ihren Menschen zu. Im Zentrum aller Romane, Dramen und Gedichte steht der Einzelmensch, das Individuum. Das stilistische Merkmal vieler Werke des poetischen Realismus ist der Humor, der die Distanz zu dem eigentlich Unerträglichen und Empörenden der Wirklichkeit schafft. Er richtet hierbei eine Anklage gegen einzelne Fehler und Schwächen im Gesellschaftsgefüge, wendet sich aber nicht gegen das System als Ganzes.
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== Naturalismus (1880–1900) ==
[[Datei:G Hauptmann.jpg|thumb|left|Gerhart Hauptmann]]
 
{{Hauptartikel|Naturalismus (Literatur)|Naturalismus}}
 
Der [[Naturalismus (Literatur)|Naturalismus]] war eine neue Kunst- und Literaturrichtung, die die Verhältnisse in allen gesellschaftlichen Bereichen schonungslos aufdecken wollte. Was den Realisten der Jahrhundertmitte als Thema noch verpönt gewesen war, wurde zum Hauptgegenstand dieser literarischen Richtung.
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=== Symbolismus ===
{{Hauptartikel|Symbolismus (Literatur)}}
In der Klassischen Moderne erlangte der Begriff der „Avantgarde“ eine besondere Wichtigkeit. Den Beginn nahm diese Epoche im Ausgang des [[19. Jahrhundert]]s mit dem französischen [[Symbolismus (Literatur)|Symbolismus]], mit Dichtern wie [[Stéphane Mallarmé]], [[Charles Baudelaire]] und [[Arthur Rimbaud]]. Die wichtigsten Vertreter des deutschen Symbolismus sind [[Stefan George]] (1868–1933), [[Hugo von Hofmannsthal]] (1874–1929) und [[Rainer Maria Rilke]] (1875–1926). Der Symbolismus verfolgt ein gänzlich anderes Programm als der oben beschriebene, ungefähr zeitgleiche Naturalismus. Symbolistische Lyrik ist elitär und legt höchsten Wert auf Schönheit und Form. Eine ihr verwandte Richtung in der Kunst ist der [[Jugendstil]], der Zeitraum wird als [[Fin de siècle]] bezeichnet.
 
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=== Neue Sachlichkeit ===
{{Hauptartikel|Neue Sachlichkeit (Literatur)}}
Nach dem Expressionismus setzte vermehrt eine nüchtern-realistische Haltung ein, die zusammenfassend als [[Neue Sachlichkeit (Literatur)|Neue Sachlichkeit]] bekannt wurde. ''Aktualität, Realismus und Unparteilichkeit waren die Hauptforderungen an die neusachliche Literatur.''<ref>Bengt Algot Sørensen: Geschichte der deutschen Literatur 2. Vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. 2002, S.220.</ref> Im Bereich der Dramatik sind hier [[Ödön von Horvath]], [[Bertolt Brecht]] und der Regisseur [[Erwin Piscator]] zu nennen, für die Epik unter anderem [[Erich Kästner]], [[Anna Seghers]], [[Erich Maria Remarque]] und [[Arnold Zweig]], ebenso wie [[Marieluise Fleißer]], [[Irmgard Keun]] oder [[Gabriele Tergit]]. Der Gebrauchswert der Lyrik wurde stark betont, wodurch traditionelle Formen wie das Sonett wieder an Popularität gewinnen konnten.<ref>Barbara Baumann und Birgitta Oberle: Deutsche Literatur in Epochen. 1985, S.205.</ref> [[Erich Kästner]], [[Joachim Ringelnatz]], [[Kurt Tucholsky]] und [[Mascha Kaléko]] erlangten mit ihren Gedichten eine große Bekanntheit.
 
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=== Deutsche Demokratische Republik ===
 
{{Hauptartikel|DDR-Literatur}}
 
Die DDR definierte sich selber als „Literaturgesellschaft“ (der Begriff stammt von [[Johannes R. Becher]]), sie kämpfte gegen die „Poesiefeindlichkeit“ des Westens und gegen die Ghettoisierung einer Hochkultur. Eine Demokratisierung sollte auf Ebene der Produktion, der Distribution und der Rezeption durchgeführt werden. Allerdings wurde durch die Zensur der Begriff der Demokratisierung ad absurdum geführt, da der Staat versuchte, die Literatur zu instrumentalisieren und für seine Zwecke, d.h., für die des Realsozialismus, zu verwenden.
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=== Österreich ===
[[File:Literaturnobelpreis.png|thumb|1902 [[Theodor Mommsen]] (DE)<br />1908 [[Rudolf Eucken]] (DE)<br />1910 [[Paul Heyse]] (DE)<br />1912 [[Gerhart Hauptmann]] (DE)<br />1919 [[Carl Spitteler]] (CH)<br />1929 [[Thomas Mann]] (DE)<br />1946 [[Hermann Hesse]] (CH/DE)<br />1966 [[Nelly Sachs]] (DE)<br />1972 [[Heinrich Böll]] (DE)<br />1981 [[Elias Canetti]] (UK)<br />1999 [[Günter Grass]] (DE)<br />2004 [[Elfriede Jelinek]] (AT)<br />2009 [[Herta Müller]] (DE)]]
 
{{Hauptartikel|Österreichische Literatur}}
 
Nach dem Zweiten Weltkrieg bemühten sich insbesondere die [[Wiener Gruppe]] um [[Gerhard Rühm]] und [[H. C. Artmann]] sowie Autoren wie [[Albert Paris Gütersloh]] und [[Heimito von Doderer]] um Anknüpfpunkte an die durch den [[Austrofaschismus]] und die [[Nationalsozialismus|Nazi-Zeit]] verschüttete moderne Tradition. Die Affinität zum Sprachspiel ist eine Konstante in der Literatur Österreichs, zu den bekannteren Vertretern gehören [[Ernst Jandl]] und [[Franzobel]]. Wichtige Lyrikerinnen waren [[Friederike Mayröcker]] und [[Christine Lavant]].
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=== Schweiz ===
 
{{Hauptartikel|Schweizer Literatur}}
 
Anders als in Deutschland oder Österreich gab es mit 1945 keinen grundlegenden Einschnitt in der deutschen Literatur der Schweiz. Die wichtigsten [[Deutschschweiz]]er Autoren sind [[Friedrich Dürrenmatt]] und [[Max Frisch]]. Beide schrieben Romane und Dramen, Frisch eher intellektuell, Dürrenmatt eher pointiert-grotesk. Weitere bekannte Schweizer Autoren, die oft im Schatten der beiden großen standen, sind etwa [[Peter Bichsel]], [[Hugo Loetscher]], [[Adolf Muschg]] oder [[Urs Widmer]]. Die wichtigste literarische Vereinigung der Schweiz war die bis 2002 bestehende [[Gruppe Olten]].